9. Generation bei Welde in den Startlöchern
Bier-Enthusiast und Freigeist
Die neunte Generation steht in den Startlöchern – Max Spielmann unterstützt seit April die Geschäftsleitung der Plankstadter Braumanufaktur
.
Plankstadt, 07. April 2017 – Die Zeichen stehen auf familiäre Weiterführung bei der Brauerei Welde. Mit Max Spielmann tritt jetzt die nunmehr neunte Generation der Familie in die Brauerei ein. Der studierte Betriebswirt, ausgebildete Brauer, Biersommelier und bekennende Bier-Enthusiast, hat sein Handwerk von der Pike auf gelernt. Nach dem Masterstudium und einigen Praktika in verschiedenen Branchen sammelte der 28-Jährige Erfahrungen im In- und Ausland in den Bereichen Marketing- und Innovationsmanagement bei einem der ganz Großen in der Bier-Branche. Das erworbene umfangreiche Wissen soll und wird nun der heimischen Brauerei zu Gute kommen.
.
„Ich liebe Bier! Richtig gute Pilsbiere, ein ehrliches Helles oder ein frisches Hefeweizen sind einfach was Herrliches“, sagt Max Spielmann, der das abwechslungsreiche Sortiment in der heimischen Braumanufaktur schätzt. Sein Herz schlage für Bier, weil es einfach gut schmecke. Und weil es ein geselliges, aber eben auch demokratisches Getränk sei, das in seinen Grundzügen wenig Elitäres habe. Craft Beer ist Spielmann ebenfalls wichtig, auch deshalb, weil sich damit durch neu entstandene Synergien am Markt eine Chance gerade für Kleinbrauer und kleinere Mittelständler ergeben. „Diese Brauspezialitäten bieten eine Unmenge fantastischer Geschmackserlebnisse und tun dem deutschen Biermarkt einfach gut“, erläutert Spielmann. Sie erhöhen die Vielfalt, geben den deutschen Brauern die Chance, neue Markenwelten zu erschaffen und beleben den Markt, davon ist er überzeugt.
.
Freundschaft statt Konkurrenz
Zwei Collab-Brews, Bierbrauen mit befreundeten Brauerkollegen, hat der junge Braumeister bereits gebraut. Das neuste, ein Roggen India Pale Lager namens „First tRye“, zusammen mit der holländischen Brauerei Jopen. Davor das Pepper Pils, bei dem er mit Alexander Himburg vom gleichnamigen Braukunstkeller zusammenarbeitete. „Collabs erlauben es Brauern, unterschiedliches Können zu kombinieren und sind Grundlage für lange Gespräche und intensiven Wissensaustausch“, so Spielmann. Er freue sich darauf, weitere Collab-Brews zu entwickeln, und dabei die Grenzen des Brauerkönnens und der Bierstile auszutesten.
.
Familienzusammenhalt statt Verkauf
Gemeinsame Unternehmungen, füreinander da sein, eine Familie sein – das funktioniert bei den Spielmanns. Man merkt, wie sehr sich die Mitglieder mögen und schätzen. Wie wichtig ihnen Offenheit und faires Miteinander ist. Bereits vor einigen Jahren fragte Welde-Chef Hans Spielmann seine Söhne Max (28) und Lorenz (26), ob einer von beiden sich vorstellen könne, die Brauerei zu übernehmen. Ein klares Nein von Beiden war die Antwort, es sei noch zu früh.
.
Im Laufe der Zeit und seines Studiums stellte sich bei Lorenz die Gewissheit ein, dass er beruflich andere Wege gehen möchte, während Max‘ Leidenschaft für Bier wuchs. Irgendwann war auch er sich sicher, was er wollte: „Was mit Bier“. Das sei „sein Ding“. Aber noch wollte er nicht in die familieneigene Brauerei einsteigen, für diesen Entschluss ließ er sich Zeit. Mehrmals im Jahr fand sich währenddessen die Familie zu speziellen Treffen zusammen, um Fragen zum Sinn des Lebens, zu Wünschen, Werten, Glück und Zukunftsplanung zu erörtern. Der Welde-Chef machte eigens für den schwierigen Prozess der Nachfolgeregelung eine Ausbildung zum Businesscoach. Im Rahmen dieser Gespräche kristallisierte sich heraus, dass Max sich bereit sah, die Braumanufaktur eines Tages zu übernehmen. Selbstverständlich einvernehmlich mit seinem Bruder Lorenz, der dieses Jahr seinen Master in St. Gallen macht und dessen Berufswunsch in Richtung Vermarktung hochwertiger Konsumgüter geht. Er möchte nicht in die Familienbrauerei einsteigen, wird ihr aber immer als ein wichtiger und wertvoller Berater zur Verfügung stehen.
.
Dass die Weldebrauerei über die männliche Linie weitergegeben wird, ist tatsächlich erst zum zweiten Mal der Fall. Vor allem sorgten Kriegswirren in der Vergangenheit immer wieder dafür, dass die Töchter und Ehefrauen bzw. Witwen der Brauereiinhaber die Ärmel hochkrempelten und die Brauerei weiterführten. Auch durch Heirat der Frauen mit Brauern konnte das Unternehmen immer wieder in der Familie gehalten werden.
Hans Spielmann erinnert sich an Erzählungen seines Vaters Wilhelm, wonach bei seiner, Hans‘, Geburt vor Begeisterung eine Fahne auf dem Sudhaus in Schwetzingen gehisst wurde. Später ließ ihm der Vater keine Wahl, Hans musste die Brauerei übernehmen und weiterführen. Was er mit viel Erfolg tat.
Aus der eigenen Erfahrung stand für den jetzigen WeldeChef und seine Frau Brigitte deshalb immer fest, dass die Söhne die Brauerei nicht zwangsläufig übernehmen müssen, sondern ihre Berufswünsche jederzeit frei entscheiden können. Aber sie freuen sich jetzt natürlich sehr, dass der seit über 260 Jahren bestehende Betrieb ein privat geführtes Unternehmen bleibt und der Stab innerhalb der Familie weitergereicht werden kann.
.
Nach Hause statt weit, weit weg
Ein Generationenwechsel muss frühzeitig geplant werden, wenn er gelingen soll. Der langwierige Prozess erfordert von allen am Übergabeprozess Beteiligten große Innovations-, Diskussions- und Kompromissbereitschaft – und Weitsicht. Für eine gelungene Nachfolgeregelung ist es sinnvoll und richtig, ausreichend Zeit einzuplanen und den Nachwuchs erstmal in anderen Firmen, anderen Branchen, anderem Umfeld, möglichst auch im Ausland, Erfahrungen sammeln zu lassen. Damit die junge Generation mit Kompetenz und Innovationskraft neue Impulse in der heimischen Firma setzen kann.
.
„Welde ist ein echter Familienbetrieb, ich kenne die Mitarbeiter und groben Arbeitsabläufe schon sehr lange und relativ gut“, berichtet Max Spielmann, der schon als Student oft im Unternehmen gejobbt hatte. Dennoch heiße es für ihn erst einmal, anzukommen und alle Abteilungen näher kennenzulernen. Gemeinsam mit seinem Vater habe er für das erste Jahr ein Konzept erarbeitet, anhand dessen er für sich und das Unternehmen wichtige Themen mit Schwerpunkt in den Bereichen Strategie und Geschäftsentwicklung erarbeitet. Außerdem übernimmt er Verantwortung für verschiedene Projekte wie die weitergehende Digitalisierung des Unternehmens. „Für mich persönlich ist es wichtig, meine bisher gesammelten Erfahrungen bei großen Konzernbrauereien mit den neuen Gegebenheiten im Familienbetrieb zu vereinen und dadurch unsere Brauerei nach Vorne zu bringen“, macht Spielmann jr. deutlich. Außerdem liegt ihm sehr an einem guten und kollegialen Verhältnis zwischen den Mitarbeitern und ihm.
.
906 Wörter
.
Hintergrund
Aktuell stehen viele mittelständische Firmeneigentümer vor dem Problem, dass ihre Kinder den elterlichen Betrieb nicht übernehmen, weil sie ein eigenes Unternehmen gründen oder angestellt arbeiten möchten. Die Nachfolge im deutschen Mittelstand wird laut einer Sonderbefragung von Creditreform und KfW Research immer drängender: die Unternehmerschaft altere, es mangele an potentiellen Nachfolgern. Erst 42% der Klein- und Mittelstandsunternehmen (KMU), bei denen bis 2018 eine Übergabe anstehen könne, hätten den Prozess bereits begonnen.
(Quelle: KfW Research, Fokus Volkswirtschaft Nr. 132, 11.6.2016)
https://www.kfw.de/PDF/Download-Center/Konzernthemen/Research/PDF-Dokumente-Fokus-Volkswirtschaft/Fokus-Nr.-132-Juli-2016-Nachfolge.pdf
https://www.kfw.de/kfw.de.html
.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (E&Y) in Zusammenarbeit mit dem „Center for Family Business“ der Universität St. Gallen. Befragt wurden im Zeitraum von Oktober 2013 bis April 2014 34.000 Studenten aus 34 Ländern – davon mehr als 3.200 in Deutschland – bei denen mindestens ein Elternteil ein eigenes Unternehmen führt. Für den hiesigen Mittelstand heißt das zunächst ernüchternd: lediglich 0,8 Prozent der deutschen Studenten können sich vorstellen, direkt nach dem abgeschlossenen Studium die Firma der Eltern übernehmen; fünf Jahre nach dem Abschluss ziehen immerhin 4,2 Prozent diese Möglichkeit in Betracht.
(Quelle: E&Y, Link: http://www.ey.com/Publication/vwLUAssets/ey-coming-home-or-breaking/$FILE/ey-coming-home-or-breaking.pdf) und http://www.ey.com/de/de/newsroom/news-releases/ey-20160303-familienunternehmen-vor-nachfolgeproblem
.
Über Welde
Welde ist eine in achter Generation familiengeführte Braumanufaktur, die seit 1752 in der Metropolregion Rhein-Neckar für innovative, traditionelle und handwerkliche Braukunst steht. Die Welde-Biere werden mit nachhaltig erzeugten Rohstoffen aus der Region und nach Slow Beer Richtlinien eingebraut. Die Welde-Biervielfalt umfasst Welde No1 Premium Pils (Öko-Test „Sehr gut“), Welde Naturstoff (Bio-Bier), Welde Kurpfalz Premium Export, Kurpfalzbräu Helles, diverse Weizenbiere und Sportweizen (alkoholfrei), zweierlei Fassbrause auf Limonadenbasis sowie die Mixgetränke Welde Naturradler und Welde WeizenGrape (Hefeweizen Pampelmuse). Dazu komponiert Welde jährlich ein hopfenbetontes Jahrgangsbier mit edlen Aromahopfen aus aller Welt. Eine Craft Beer Edition verschiedener Stile rundet die Welde-Biervielfalt ab. Die WeldeBiere werden hauptsächlich in der charakteristischen Flasche mit dem geschwungenen Hals angeboten, der ersten Mehrweg-Individualflasche Deutschlands. Die Braumanufaktur Welde, Mitglied bei den Freien Brauern, ist durch das Exzellenz- und Bier-Gütesiegel des internationalen slowBREWING Instituts als Slow Brewery zertifiziert.
Ansprechpartnerin für Redaktionen und Leseranfragen
Weldebräu GmbH & Co. KG
Susanne Schacht
Brauereistr. 1
68723 Plankstadt-Schwetzingen
Telefon: 06202 / 93 00-84
Telefax: 06202 / 93 00-8984
E-Mail: presse@welde.de, sschacht@welde.de
Internet: https://www.welde.de
Pressematerial Downloaden

20170407 PM Braumanufaktur Welde - Max Spielmann, die nächste Generation
